„Schierling ist das Original!“ So begrüßte Dr. Frieder Roßkopf, am vergangenen Samstag die Zuschauer des 44. Schierlinger G'stanzlsängertreffens in Schierling. Rosskopf, Moderator des Kulturspektakels und gleichzeitig Kopf der „Tanngrindler Musikanten“ ließ es sich nicht nehmen und stellte gleich zu Anfang heraus, dass Schierling hier eine Vorreiterstellung eingenommen hat. Das alljährliche G'stanzlsängertreffen ist weit über die Landkreisgrenzen hin bekannt und sogar die Österreicher haben es da schmeckt, dass es eine Gaudi ist, so Roßkopf. Und deshalb freute er sich umso mehr, dass er die „Aspacher Tridoppler“ begrüßen durfte, die er „aufgegabelt“ hatte bei seinen zahlreichen Besuchen in Österreich und die den Luxus haben, gleich zwei G`stanzlsängertreffen jährlich abhalten zu können. Sodann ging es gleich schwungvoll los mit Innviertler Gstanzln, die eine andere Melodie aufweisen als die bekannten bayerischen. Untermalt wurde der Gesang vom feinen Klang der Zitter und Gitarre.

Beim Durchgehen durch die Reihen und dem Derblecken der Zuschauer ging es dann auch mit dem Boarischen Hias zünftig weiter. Als 17-Jähriger trat 1981 der bekannte Boarische Hias alias Franz Huber bereits in Schierling auf, was nach Angabe von Roßkopf laut damaligen Zeitungsbericht die Gäste zu Begeisterungsstürmen brachte.

Ob es nun die „windschnittige Frisur“ ist und der Mann „heut extra noch beim Friseur“ war oder die Frau „ihm direkt vor der Veranstaltung noch mal dreimal durchg’föhnt“ hat, es ist einfach immer eine Freude, dem Boarischen Hias zuzuhören, während im Zwischenspiel bereits das Hirn rattert, um sich die nächste freundlich-süffige Boshaftigkeit über die Gäste zu formulieren.

 

Eine echte Koryphäe auf dem Gebiet des G'stanzlsingens ist der „Bäff“ alias Josef Piendl. Während der Auftritte der anderen Künstler, saß er auf der Bühne auf der Sitzbank, mit einem steten witzig, wissendem Lächeln auf den Lippen, teilweise den Kopf in der Hand haltend und sich die ersten Verse für sein Derblecken formulierend. Auch sein Markenzeichen, die samtblaue Trachtenweste durfte nicht fehlen.

Das Derblecken wurde musikalisch wunderbar untermalt von den „Tanngrindler Musikanten“, die ihr Fingerspitzengefühl für Gesang und Musik unter Beweis stellten. Auch die Nachwuchssänger „Hamberger Buam“ waren zugegen. Bis aus dem Allgäu reisten die Zuschauer an. Bereits im Dezember 2021 war die Nachfrage nach Karten groß. Der ausdrückliche Wunsch der Künstler und der Bevölkerung war es, zwei Veranstaltungen am selben Tag zu organisieren, um das Ganze zu entzerren. 

 

Veranstaltung:

Das Gstanzlsängertreffen fand unter dem Mantel des Marktes Schierling statt. Coronabedingt nicht beim Kirchenwirt, sondern in der Mehrzweckhalle, um den Besuchern genügend Raum zu geben.