Für die 358 Schüler der Placidus-Heinrich-Schulen und des Dr.-Rudolf-Hell-Schulhauses Eggmühl steht diese Woche Clownerie, Jonglage, Zauberei und das Trainieren mit Tieren auf dem Stundenplan. Denn sie sind Teil des Projektzirkus „Simsalabim“, lernen dabei bisher ungeahnte Fertigkeiten und stellen sie bei vier Vorstellungen dem Publikum, insbesondere den Eltern, Geschwister, Großeltern, Tanten und Onkeln, sowie allen Interessierten vor. Das alles spielt sich mitten im Ort auf der „Viehmarktwiese“ ab. 

Seit zwei Jahren plant die Schulleitung dieses Projekt, doch wegen der Corona-Pandemie wurde immer wieder verschoben. Jetzt ist sichergestellt, dass alle 300 Plätze in dem 20 Meter Durchmesser großen Zirkuszelt von Besuchern belegt werden dürfen, und zwar unter Geltung der „2 G-Regel“ und mit dem Tragen der Atemschutzmaske. Von Montag bis Mittwoch wird am Vormittag trainiert, dann folgen am Donnerstag und Freitag die Aufführungen.

Die Vorstellungen sind am Donnerstag, den 31.03.2022 um 10.00 und um 17.00 Uhr, sowie am Freitag, den 01.04.2022 um 10.00 Uhr und um 17.00 Uhr.

Zirkuszelt auf der Viehmarktwiese

Rektor Markus Winkler und Konrektor Sepp Hoffmann bitten die Verkehrsteilnehmer um eine besondere Rücksichtnahme, wenn sich über 170 Schüler gleichzeitig in den Ortskern zum Zirkuszelt auf der Viehmarktwiese bewegen. Sechs Schülerlotsen werden für Sicherheit sorgen. Trainiert werden die Schüler vom Team des Projektzirkus Simsalabim, das aus Artisten mit 15-jähriger Erfahrung besteht, und bereits viele Zirkusprojekte in Schulen, Kindergärten und Fördereinrichtungen erfolgreich gestaltet hat. „Projektzirkus“ hat sehr viel mit kultureller und sozialer Bildung zu tun. Für die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen bedeutet das zuerst einmal, sich mit der Unterstützung des professionellen Teams auf eine fremde und geheimnisvolle Welt einzulassen. Die Schulklassen werden in verschiedene Gruppen aufgeteilt, so dass die individuellen Fähigkeiten eines jeden Einzelnen gefördert werden können, und zwar unabhängig von Alter, Geschlecht, Bildung, Herkunft, sowie körperlicher und/oder geistiger Beeinträchtigungen. „Innerhalb einer Woche erarbeiten sich die teilnehmenden Kinder ein komplettes Zirkusprogramm, das dann öffentlich aufgeführt wird“, so Rektor Winkler. Das Team von „Simsalabim“ unterstützt die Kinder im Hintergrund, um eine erlebnisreiche Projektwoche zu gewähren, welche die Kinder nie vergessen werden, und die nicht nur das Artistenleben zum Gegenstand hat, sondern auch die Aufgaben, die im Hintergrund wichtig sind, wie etwa Beleuchtung, Kulisse und Kostüme. Den Schulleitern ist der soziale Aspekt sehr wichtig. Denn eine solche Aktion macht Spaß, stößt Lernprozesse an, motiviert und fördert die eigene Kreativität. Oft sind Kinder und Jugendliche überrascht, welches Potenzial in ihnen steckt. Durch solch positive Erfahrungen wird das Selbstvertrauen gestärkt und nicht selten gelingt es dabei, nicht nur an die eigenen Grenzen zu gehen, sondern diese sogar zu überschreiten. Dabei entwickelt sich ein gewisser Stolz auf die erreichte Leistung. 

 Zirkus 2

Viele positive Auswirkungen

Genauso wichtig ist aber das Zusammenspiel der Leistungen aller Teilnehmer, egal ob in der Manege, hinter dem Vorhang oder an der Technik. Nur wenn das Bewusstsein dafür entsteht, dass sich die Teilnehmer gegenseitig respektieren, unterstützen und Rücksicht aufeinander nehmen, wird die Zirkusvorstellung gelingen können.„Es werden soziale Kompetenzen entwickelt, die über das Zirkusprojekt hinaus das Sozialverhalten an der Schule nachhaltig verbessern können“, sagt Konrektor Sepp Hoffman. 

Text: Fritz Wallner