Die Feldgeschworenen üben das älteste kommunale Ehrenamt in Bayern aus, indem sie über Grundstücksgrenzen und Flurstücke wachen. Ende Oktober fand im Alten Schulhaus eine feierliche Zeremonie statt, bei der der langjährige Feldgeschworene Adolf Zeislmeier verabschiedet und sein Nachfolger, Josef Froschhammer, vereidigt wurde.
Adolf Zeislmeier war seit dem 1. November 1978 als Feldgeschworener tätig und verantwortete bis zum 28. Oktober 2024 die Grundstücksgrenzen und Flurstücke in Oberlaichling und Unterlaichling. In seiner Rede dankte Bürgermeister Christian Kiendl dem scheidenden Feldgeschworenen herzlich für seinen jahrzehntelangen, vorbildlichen Einsatz und hob sein besonderes Engagement hervor. „Das Amt eines Feldgeschworenen berührt nicht nur die Eigentumsverhältnisse, sondern auch das Vertrauen und die Verlässlichkeit. Es steht außer Frage, dass Sie stets in diesem Sinne gehandelt haben“, betonte der Bürgermeister. Als Zeichen der Anerkennung überreichte er Adolf Zeislmeier eine Urkunde sowie einen „Schierlinger Korb“, ein traditionelles Geschenk, das besonderen Anlässen vorbehalten ist. Der Festakt bot außerdem den passenden Rahmen, um ein besonderes Jubiläum zu würdigen: Thomas Beck, zuständig für die Flurstücke in Buchhausen, wurde für seinen 25-jährigen unermüdlichen Einsatz als Feldgeschworener geehrt.
Bürgermeister Kiendl zeigte sich erfreut, dass mit Josef Froschhammer nahtlos ein Nachfolger gefunden wurde, der die Tradition fortführt und das Team der Feldgeschworenen im Markt Schierling komplettiert. Josef Froschhammer legte seinen Eid im Alten Schulhaus ab und wurde in das „Siebenergeheimnis“ eingeweiht. Er übernimmt nun die Verantwortung für die Grundstücksgrenzen und Flurstücke in Oberlaichling und Unterlaichling.
Die Feldgeschworenen erfüllen eine wichtige Aufgabe bei der Markierung und Überwachung von Grundstücksgrenzen. Sie verwenden geheime Zeichen, die sogenannten „Siebenerzeichen“, die ausschließlich den Feldgeschworenen bekannt sind. Diese aus dauerhaftem Material hergestellten Zeichen werden an Grenzsteinen angebracht, um mögliche Grenzveränderungen zu dokumentieren. Das Ehrenamt der Feldgeschworenen ist auf Lebenszeit angelegt: Auch wenn sie den aktiven Dienst nicht mehr ausführen können, bleiben sie bis zu ihrem Lebensende in ihrem Amt.
Bilder:
01: Adolf Zeislmeier erhält als Zeichen der Anerkennung für seinen langjährigen Einsatz die Dankurkunde von Bürgermeister Christian Kiendl.
02: Bürgermeister Christian Kiendl bei der feierlichen Vereidigung von Josef Froschhammer als neuer Feldgeschworener im Alten Schulhaus.
03: Die Feldgeschworenen des Marktes Schierling versammeln sich zum Gruppenbild nach der feierlichen Zeremonie.