In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderates wurde erneut über den Rathaus-Neubau beraten. Themen waren der Abschluss der Planung, die Aufhebung des Generalübernehmer-vertrages und die Kostenübernahme durch den Markt Schierling.

Im April 2022 war vom Marktgemeinderat ein Generalübernehmervertrag mit dem Inhalt beschlossen worden, dass das Kommunalunternehmen Markt Schierling den Rathaus-Neubau realisieren soll, und zwar nach den Plänen des Marktgemeinderates. Man wollte so die Vorteile nutzen, die sich durch die erweiterten rechtlichen Möglichkeiten des Kommunalunternehmens ergeben. Dabei sollte das Kommunalunternehmen bereits die bei der Vorbereitung der Umsetzung anfallenden Kosten übernehmen.

Weil es beim Bürgerentscheid am 1. Juni 2025 eine deutliche Mehrheit gegen den über Jahre hinweg beratenen Entwurf gegeben hat, ist die Geschäftsgrundlage für den zwischen dem Markt und dem Kommunalunternehmen geschlossenen Generalübernehmervertrag weggefallen. Der Marktgemeinderat beschloss deshalb jetzt dessen Aufhebung.

Gleichzeitig wurde bei der Sitzung die Rechnung des Kommunalunternehmens akzeptiert, mit der vom Markt Schierling die bisher verausgabten Kosten insbesondere für Planungsleistungen für Architekten, Statiker, Bauphysik, Akustik, Schallschutz und Energieberatung, insbesondere auch in die technische Ausstattung wie Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektroanlagen inklusive Aufzug und Kommunikationstechnik, Brandschutz, des neuen Gebäudes in Höhe von 485.541,42 Euro angefordert wurden. Die Rücklage für den Rathausneubau wird sich deshalb beim Markt Schierling um diesen Betrag auf rund 1.774.000 Euro verringern.

Geschäftsleiter Manuel Kammermeier legte bei der Sitzung außerdem dar, dass der Markt Schierling selbst für die Vorbereitungsarbeiten und die Planungen für den Neubau des Rathauses bereits 247.704,80 Euro ausgegeben hat. Dabei handelt es sich vor allem um Kosten für den Realisierungswettbewerb, die Planung des Rathausvorplatzes und die Vorarbeiten für den Abbruch des alten Rathauses. Die Kosten für die Durchführung des Bürgerentscheides beliefen sich auf 28.702,73 Euro. Personalkosten sind in dieser Summe nicht berücksichtigt.

Der Gesamtaufwand für die gegenstandslos gewordene Planung beläuft sich damit nach aktuellem Stand auf 761.948,95 Euro. Dieses Geld sei leider verloren, merkte Bürgermeister Christian Kiendl an.

Weiteres Vorgehen

Das weitere Vorgehen war bei einem extern moderierten Workshop des Marktgemeinderates vorberaten worden.

Bei der Sitzung wurden daraufhin folgende Themen behandelt:

 1. Übergangsquartier in der Dieselstraße 13

Der Mietvertrag für das Übergangsquartier an der Dieselstraße endet zum 31. Dezember 2025. Es muss deshalb ein neuer Mietvertrag geschlossen werden.  Weil die Bedingungen in diesen Räumen sowohl für die Bürger als auch die Bediensteten nicht auf noch längere Zeit zumutbar sind, soll versucht werden, das gesamte Obergeschoss in diesem Objekt anzumieten.

  2. Weiteres Vorgehen für ein neues Rathaus

Beim Workshop bestand Einigkeit darin, dass der Markt Schierling ein neues Rathaus braucht. Erneut soll durch einen Statiker untersucht werden, ob das Bestandsgebäude nicht doch saniert und aufgestockt werden kann.

Außerdem ergab sich überraschend der Hinweis vom Eigentümer eines historischen Gebäudes, dass dies möglicherweise in Betracht gezogen werden könnte. Auch für dieses Gebäude sollen die Grundlagen für die Nutzung als Rathaus unter räumlichen sowie wirtschaftlichen Gesichtspunkten geprüft werden.

Geschäftsleiter Manuel Kammermeier erinnerte daran, dass bereits im Vorfeld des Realisierungswettbewerbs mit einem Gutachten des Bayerischen Kommunalen Prüfungsverbandes der Raumbedarf festgelegt wurde. Dieser bestätigte Raumbedarf spiele sowohl bei Sanierungen, als auch wieder beim Neubau eine entscheidende Rolle.