Der kleine Platz am alten Schulhaus wird jetzt neu gestaltet

Ganz früher war der Platz vor dem alten Schulhaus ein Vorgarten. Umgrenzt mit einem kleinen Zaun. Seit der Renovierung des Schulhauses stellt sich die Fläche als Platz dar. Acht Jahre mussten die Brautpaare warten, bis dieser Vorplatz in einen Zustand versetzt wird, der dem feierlichen Anlass einer standesamtlichen Trauung gerecht wird. Derzeit wird gebaut und mit der Fertigstellung wird Mitte September gerechnet. Allein im letzten Jahr fanden von insgesamt 45 Trauungen 38 in dem attraktiven historischen Gebäude statt. Nach dem Abschluss der Sanierung des in Teilen über 400 Jahre alten Schulhauses, das als das älteste Schulhaus Deutschlands gilt, wurde zuerst über das Nebengebäude diskutiert. Dass neben dem Schulhaus zu allen Zeiten ein Gebäude stand, ergab sich aus den uralten Katasterkarten.

Der Platz braucht Begrenzungen

Und dass das bestehende Gebäude aufgrund seiner Baufälligkeit nicht saniert werden konnte, das war unübersehbar. Doch gab es Stimmen, die an dieser Stelle völlig auf einen Ersatzbau verzichten wollten. Das aber verhinderten die Ortsplaner als Fachleute, für die „städtebaulich“ das Gebäude schon deshalb notwendig war, um dem kleinen Platz wieder eine Begrenzung zu geben. Schließlich wurde das Gebäude in einer sehr reduzierten Ausstattung gebaut und dieses Nebengebäude dient heute vorwiegend als Lager für Utensilien des Schulhauses.

Auch teilweise Straßensanierung

Zur Planung des Vorplatzes hatte ursprünglich auch eine Sanierung der Straße „Hundsmarkt“ bis zur Hauptstraße gehört. Doch ein völliger Ausbau wurde derzeit zurückgestellt, weil im Untergrund Schächte des benachbarten Grundstücks liegen und diese möglicherweise gefährdet wären. Insgesamt handelt es sich bei der Maßnahme um die konsequente Fortführung und Umsetzung der Gesamtplanung, wie sie bereits im Rahmen des städtebaulichen Realisierungswettbewerbs konzipiert worden war. Die Platzflächen werden vor allem mit Natursteinpflaster ausgeführt, um so den Charakter des Denkmals „Altes Schulhaus“ zu stärken. Dabei wird wiederum zwischen dem Platz selbst und der angrenzenden Straße zwischen Verlegung in Reihen und in Segmentbögen unterschieden. Um das anfallende Regenwasser optimal entsorgen zu können, wurden vier Punkteinläufe in den Kanal geschaffen.

Glasfaserkabel für alle Gebäude

Die Beleuchtung erfolgt ausschließlich über Wandleuchten. Auch das Glasfaserkabel für die Breitbanderschließung wird in die Straße verlegt. „Dieses Kabel kommt von der großen Rolle, die der Markt Schierling selbst gekauft hat, um jederzeit sehr schnell bei jeder sich bietenden Verlege-Chance reagieren zu können“, so der Bürgermeister.

Nachbargrundstücke einbezogen

Der Marktgemeinderat hat den Bauauftrag bereits am 23. April 2020 an die Firma Markus Tuscher aus Abensberg vergeben. Bei der finalen Planung hat die Regierung der Oberpfalz als Zuschussgeber großes Augenmerk darauf gelegt, dass die angrenzenden privaten Flächen miteinbezogen werden. In Absprache mit den Anliegern werden deshalb die Einfriedungen, die direkt an den Platz angrenzen, erneuert. Durch eine einheitliche Gestaltung der Zäune wird der Gesamteindruck des Platzes gestärkt.

Kosten und Zuschuss

Die gesamten Baukosten werden derzeit mit rund 150000 Euro angenommen. Diese Platzgestaltung wird aus Mitteln aus dem Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm „Aktive Zentren“ gefördert. Im Rahmen der Projektförderung wurden 66000 Euro als Zuschuss bewilligt. Bei der Baustellenbesichtigung freute sich Bürgermeister Christian Kiendl sehr auf die Fertigstellung, denn die Hochzeitsgesellschaften bei standesamtlichen Trauungen würden immer größer und diese genossen schon jetzt die Vorplatzsituation, auch wenn sie nur provisorisch war.

Wunderbares Ambiente

„Wir haben mit dem alten Schulhaus gerade auch für solche Feierlichkeiten ein wunderbares Ambiente, das noch einmal deutlich gestärkt wird“, so der Bürgermeister. Er machte besonders auf die jetzt schon erkennbare kleine Nische im Außenbereich aufmerksam, die für kleine kulturelle Angebote besonders geeignet erscheint. Bauamtsleiterin Nina Kellner nannte als Fertigstellungstermin etwa Mitte September.

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Bürgermeister Christian Kiendl und Bauamtsleiterin Nina Kellner besichtigten die Neugestaltung des Vorplatzes am alten
Schulhaus Schierling, der in Zukunft vor allem einen hohen Komfort im Anschluss an standesamtliche Trauungen bietet

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Am Treppenaufgang zur Kirche gibt es umfangreiche Erläuterungen zur Geschichte und Sanierung des alten Schulhauses

Text und Foto: Fritz Wallner