Er hat auf 600 Seiten den zweiten Teil der Chronik „Schierling und die Schierlinger“ erarbeitet


Schierlings Geschichte ist jetzt bis in die Gegenwart fort- und niedergeschrieben. Bei einer Feierstunde in der Marktbücherei stellte Bürgermeister Christian Kiendl den zweiten Band der Chronik „Schierling und die Schierlinger“ vor, der die letzten gut 200 Jahre umfasst. Gleichzeitig verlieh er dem Autor Richard Rohrer mit der Ehrenbürgerwürde die höchste Auszeichnung, die der Markt Schierling zu vergeben hat.
Die Herausgabe einer neuen Chronik ist für eine Gemeinde ein Ereignis, das jeweils viele Jahrzehnte überdauert. Und bei der Verleihung der Ehrenbürgerschaft handelt es sich beim Markt Schierling ebenfalls um eine Seltenheit, denn in der mehr als zwölfjährigen Amtszeit von Bürgermeister Christian Kiendl ist Richard Rohrer, nach Bürgermeister a.D. Otto Gascher, erst die zweite so geehrte Persönlichkeit.

6300 Stunden in fünfeinhalb Jahren

Der Bürgermeister erinnerte bei seiner Festansprache daran, wie wichtig es sei, die Geschichte zu kennen. Bundeskanzler Helmut Kohl habe zum Beispiel am 1. Juni 1995 vor dem Deutschen Bundestag gesagt: „Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.“ Richard Rohrer habe fünfeinhalb Jahre recherchiert, 6300 ehrenamtliche Arbeitsstunden investiert und gebe jetzt mit seinem 600 Seiten umfassenden Werk einen wichtigen Einblick in die Geschichte Schierlings vom beginnenden 18. Jahrhundert bis in die Neuzeit. „Er führt nahtlos fort, was Hans Straßer im Jahre 2003 zur 1050-Jahr-Feier von Schierling als ersten Teil in hervorragender Weise vorgelegt hat“, so Kiendl.

Akribie und Heimatliebe

In allen Chronisten stecke die Akribie als eine der wichtigsten Eigenschaften, um möglichst umfassend und mit dem Blick für das Detail die Ereignisse und Zusammenhänge in der Vergangenheit zusammenzufassen, zu beurteilen und der Öffentlichkeit nahebringen zu können, fuhr der Bürgermeister fort. So habe man Richard Rohrer schon während seiner Zeit als Mitglied des Marktgemeinderates und vor allem auch aus TV-Vorsitzenden kennen und schätzen gelernt. Seit Richard Rohrer im Jahre 1986 nach Schierling gezogen sei, habe er sich sofort aktiv eingebracht.

Strukturwandel wird deutlich

Um die Geschichte lebendig und greifbar, sowie die Leser zu Zeitzeugen zu machen, beschreibe Richard Rohrer in seiner Chronik immer wieder auch die Umstände der jeweiligen Zeit in der Welt und in der Region. „Er lässt uns teilhaben an den Erfolgen ebenso wie an den Sorgen und Nöten der Menschen über die Jahrzehnte hinweg. Seine Chronik eröffnet Einblicke in ein oft schweres Leben der Menschen im ‚Dorf‘ Schierling, das im Jahre 1953 zum ‚Markt‘ erhoben wurde. Und sie nimmt die Jahrzehnte auf, in denen sich in Schierling ein enormer Strukturwandel vom bäuerlich geprägten Dorf zu einem attraktiven, wachsenden und pulsierenden Gemeinwesen an der Nahtstelle von Niederbayern und der Oberpfalz vollzog“, fasste der Bürgermeister zusammen.

Dank an den Autor und Familie

Zudem werde an sehr vielen Stellen deutlich, dass große Ernsthaftigkeit, Zusammenhalt und Heimatliebe bei der Entwicklung Schierlings zu jeder Zeit den Taktstock geführt haben. Kiendl dankte Richard Rohrer für das großartige Werk, sowie dessen Sohn Martin für das Layout. Rohrer erhielt das erste Exemplar und der Bürgermeister wünschte, dass dies künftig in jeder Familie liegen möge.

Höchster Ehren wert

Eine solche Arbeit sei aller Ehren wert, und deshalb hätten die jeweiligen Chronisten Joseph Mundigl, Hans Straßer und Georg Rötzer die Ehrenbürgerschaft als ein Zeichen höchster Wertschätzung verdient gehabt. Bei der Überreichung der Ehrenbürger-Urkunde informierte Kiendl, dass der Beschluss im Marktgemeinderat einstimmig gefallen sei. Als Geschenke gab es Blumen für Rohrers Gattin Felicitas und für den Geehrten einen Miniatur-Gennßhenkher in Bronze, den der im letzten Jahr verstorbene Bildhauer Klaus Vrieslander vor fast 40 Jahren modelliert hatte. Richard Rohrer trug sich anschließend in das Goldene Buch des Marktes ein.

Die gesamte Laudatio des Bürgermeisters kann hier nachgelesen werden.

Dank des Geehrten

Der Geehrte selbst dankte und betonte, dass er zwar immer noch fassungslos aber nicht sprachlos sei. Mit einem Augenzwinkern sagte er, dass er in den 432 Jahren der bekannten Geschichte der Rohrers - als „Stoa-Pfälzer“ - der erste mit einer so hohen Auszeichnung sei. Er dankte dem Marktrat und Bürgermeister, sowie allen Unterstützern, besonders Dr. Hans Straßer, seiner Frau Felicitas, allen Lektoren und Sohn Martin. Jörg Lipka aus Inkofen und sein Sohn umrahmten den Festakt musikalisch mit Posaune und Gitarre.
Chronik zu erwerben

Ab sofort gibt es den 2. Band der Chronik „Schierling und die Schierlinger“, der die gut letzten 200 Jahre umfasst, für 10 Euro bei Schreibwaren Gust und im Rathaus-Bürgerbüro.

Hier finden Sie die Chronik zum Download

 

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Der Schierlinger Lehrer und Marktrat a.D., sowie TV-Vorsitzender Richard Rohrer (rechts) hat die
Chronik des Ortes bis in die Neuzeit geschrieben und wurde dafür von Bürgermeister
Christian Kiendl mit der Ehrenbürger-Würde ausgezeichnet

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Bei der Eintragung in das Goldene Buch schauten dem neuen Ehrenbürger Richard Rohrer
die drei Bürgermeister und die Fraktionsvertreter über die Schulter


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Der Eintrag ins Goldene Buch und die Widmung Rohrers dazu

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Der Schriftzug „Schirelinga“ auf dem Chroniktitel wurde schon im Jahre 2003 zur
1050-Jahr-Feier Schierlings einer Urkunde entnommen, die Kaiser Heinrich
im Jahre 1002 unterzeichnet hat

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Blumen für die Gattin Felicitas

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Familie Rohrer

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Musikalisch wurde der Festakt durch die Lipkas aus Inkofen umrahmt

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Das erste Exemplar der gedruckten Chronik für den Autor

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Die Bronze-Miniatur des „Gennßhenkhers“ als Ehrengabe

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schierling rohrer ehrenburger chronik 06 gaste 021
Hohe Gäste gaben Richard Rohrer die Ehre

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Der Autor mit seinem Werk

schierling rohrer ehrenburger chronik 13 buch titel 11
Der Buchtitel

 

Text und Fotos: Fritz Wallner