Der Markt erhielt eine Darstellung über die Schlacht bei Eggmühl vom 22. April 1809

EGGMÜHL/SCHIERLING. Das „Kuratorium Burg Wolfsegg e. V.“ hat dem Markt Schierling als Dauerleihgabe ein Gemälde überlassen, das eine Darstellung der Schlacht bei Eggmühl vom 22. April 1809 zeigt. Das Bild stammt von Georg Rauchenberger, dem 1973 verstorbenen, ehemaligen Bezirksheimatpfleger der Oberpfalz (1950-1973), der auch der Gründer des Kuratoriums gewesen ist.

Mit dem Gemälde ist wieder ein Stück Geschichte nun zu Hause in Schierling. Das Gemälde handelt vom erbitterten Kampf, den sich Napoleons französische Truppen unter Mithilfe ihrer Verbündeten aus Bayern und Württemberg, den Österreichern unter Erzherzog Karl lieferten. Es handelte sich am 22. April 1809 um die vorentscheidende Schlacht, die Napoleon schlussendlich am darauf folgenden Tag in Regensburg siegreich beendete.

Burg Wolfsegg bewahrt
Georg Rauchenberger war ein Hobby-Liebhabermaler, der durch seine Schlachtengemälde bekannt geworden ist. Er begann seinen Berufsweg als Baupraktikant bei der Reichsbahn, nahm am Ersten Weltkrieg teil und war bis 1945 Schifffahrtsbeamter bei der Donau-Reederei Bayerischer Lloyd. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er Sachbearbeiter bei der Regierung der Oberpfalz und von Niederbayern, und seit 1950 war Rauchenberger Heimatpfleger der Oberpfalz. Zu den Verdiensten Rauchenbergers zählt der Erwerb und der Erhalt der zur Halbruine gewordenen Burg Wolfsegg. Am 26. Januar 1933 konnte er das Bauwerk um 2300 Reichsmark erwerben und mit großem persönlichen Einsatz vor dem weiteren Verfall bewahren.

Kuratorium verwaltet
Rauchenberger gründete zur Sicherung seines Erbes am 5. September 1970 unter
dem Motto „Fortuna ac Fortudine“ („Mit Glück und Standhaftigkeit“) das „Kuratorium Burg Wolfsegg e. V.“ zur weiteren Pflege der Burg. Nach dem Tod Rauchenbergers ging die Burg nach einigen Erbauseinandersetzungen in die Hände dieses Kuratoriums über und ist bis heute in dessen Eigentum. Landrätin Tanja Schweiger ist derzeit der erste Vorstand des Kuratorium. Zu dem von Rauchenberger hinterlassenen Schatz gehört auch das Gemälde mit der Darstellung der Schlacht bei Eggmühl. Als ehrenamtlicher Heimatpfleger bereiste Rauchenberger vor allem an Wochenenden und Feiertagen die Oberpfalz zu Fuß, per Bahn oder in seinem Kabinenroller. Neben seinen Fachgesprächen zum Erhalt Oberpfälzer Kulturguts machte er auf seinen Exkursionen als Fotograf und Maler die Oberpfälzer Landschaft zum Thema. Nicht nur beruflich war er Kunst affin, auch privat galt seine Leidenschaft der darstellenden und bildenden Künste.


Würdiger Platz in Schierling
Landrätin Schweiger erklärte bei der Übergabe: „Wir haben uns gedacht, dieses Bild muss endlich dahin, wo es auch hingehört, nach Schierling.“ Das Kuratorium sei sich sicher, dass es in Schierling einen würdigen Platz und auch die notwenige Aufmerksamkeit bekommt. Bürgermeister Christian Kiendl freute sich sehr über die Leihgabe und versicherte, dass es in Ehren gehalten und einen Platz bekommen werden, an dem es die Bürgerinnen und Bürger bestaunen können. Er verwies dabei auf das „Schöne Bild“, das im Pfarrhof Schierling beheimatet ist.

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Bildunterschrift: (v.r.n.l.): Bürgermeister Roland Frank, Vertreter des Kuratoriums Burg Wolfsegg, Hans-Peter Stöckl, Carlheinz Inkoferer, beide Verein für Heimatpflege, Schierlings Bürgermeister Christian Kiendl, Ortsheimatpfleger Georg Schindlbeck, Landrätin Tanja Schweiger, Kuratoriumsvorsitzende, Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl                                                                                                                                            (Foto: Hans-Christian Wagner)