In der Kläranlage Schierling wurde kürzlich erstmals seit ihrem Neubau im Jahr 2007 ein Austausch der Belüfterplatten durchgeführt. Insgesamt wurden 56 Platten ersetzt, die für die Luftversorgung der Mikroorganismen im Reinigungsprozess verantwortlich sind. Der Wechsel nahm rund vier Wochen in Anspruch.

Der Austausch erfolgte im sogenannten BIOCOS-Becken, einem 87,30 Meter langen Bauwerk, das aus zwei „Straßen“ mit jeweils drei Becken besteht. Die 4,5 Meter tiefen Becken haben ein Nutzvolumen von etwa 8.500 Kubikmetern. Am Boden befinden sich die Belüfterplatten aus Edelstahl mit Membranbespannung, die über V4A-Rohrleitungen mit leistungsstarken Drehkolbengebläsen verbunden sind. Diese liefern den notwendigen Sauerstoff, den Mikroorganismen wie Bakterien und Viren benötigen, um organische Stoffe in Wasser, CO₂ und mineralische Stoffe wie Phosphate, Nitrate und Ammonium umzuwandeln.

Für den Austausch war es erforderlich, die Kläranlage vollständig zu entleeren und gründlich zu reinigen. Dies war die erste vollständige Entleerung seit der Inbetriebnahme und stellte aufgrund der notwendigen Grundwasserabsenkung eine logistische und technische Herausforderung dar. „Wir waren nervös, dass alles reibungslos abläuft, aber trotz der komplexen Umstände konnten alle Richtwerte eingehalten werden“, berichtet Thomas Treintl, Abwassermeister der Kläranlage. Gemeinsam mit seinem Team – Oliver Kroiß und Fritz Watter – war er während der gesamten Maßnahme im Dauereinsatz.

Die Entleerung offenbarte erneut, wie viele unerwünschte Stoffe im Abwasser landen. Fette, Öle, Plastikreste, Speisereste und insbesondere Feuchttücher erschweren die Reinigung und belasten die Infrastruktur erheblich. Ein besseres Bewusstsein in der Bevölkerung ist essenziell, um die Effizienz der Kläranlage langfristig zu sichern.

Die Belüfterplatten, die eine Lebensdauer von etwa 15 Jahren haben, sind ein entscheidender Bestandteil der Anlage. Um den Betrieb nicht zu unterbrechen, wurde der Austausch abschnittsweise durchgeführt: Zunächst wurde eine „Straße“ entleert und bearbeitet, bevor die Arbeiten an der nächsten begannen. Die Gesamtkosten der Maßnahme betragen rund 100.000 Euro.

 Bilder:
01 Bürgermeister Christian Kiendl verschaffte sich vor Ort einen Überblick über die laufenden Arbeiten
02 Erste „Straße“ entleert
03 Team der Kläranlage bei der Säuberung der Becken
04 Neue Belüfterplatten