Die Tanngrindler Musikanten mit Moderator Frieder Roßkopf eröffneten das G'stanzlsingen im ausverkauften Kirchenwirt. Freche und sarkastische G'stanzln von Renate Maier, lustige Lieder von "Die Schneidigen" und G'stanzl-Nachwuchstalent Laurenz (Sohn von Landrätin Tanja Schweiger und FW - Chef Hubert Aiwanger) sowie Stegreif-G'stanzlsänger Hubert „Erdäpfekraut“ Mittermeier begeisterten das Publikum, darunter Bürgermeister Christian Kiendl und Landrätin Tanja Schweiger. 

 

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Gleich bei der Begrüßung zu dem seit 1976 in Schierling stattfindenden G'stanzlsänger-Treffen ging es heftig deftig los. Dr. Frieder Roßkopf ließ in Reimform wissen, dass das vorher schlaglochbewährte und am Ende der Welt befindliche Schierling und auch die „Dünnbier-Schänke“ Aumeier mit den G'stanzlsänger-Treffen einen Aufschwung erlebten, weil man damals erkannte, dass „Vierzeiler geeignet wären, Kultur und Geist am Ort zu mehren.“ Anschubgeber war der damalige Bezirksheimatpfleger Dr. Adolf Eichenseer, Hebamme war Bürgermeister Otto Gascher. Auch der jetzige Bürgermeister Christian Kiendl und die weiteren Ehrengäste, Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl, ehemaliger Bezirksheimatpfleger Hans Wax, Erika Eichenseer und Pfarrer Uwe Biedermann, kamen an diesem Abend nicht ungeschoren davon.

Als erste legte Renate Maier los. Für ihre köstlich alberne Hasi-Mausi-Schnucki-Litanei holte sie sich Unterstützung aus dem Publikum und Oliver Bollmann machte bei diesem Spaß gerne mit. Da von den Besuchern niemand wusste, dass es beim Arzt eine Happy Hour gibt, musste sie das natürlich genau erläutern. Der „Humoristen- und Gstanzl-Orkan“ Renate ersang sich dann auch noch einen Aperol Spritz. Während der Überleitung von Frieder Roßkopf stürmte Daniela Scheuerer, die Klarinettistin der Tanngrindler, auf die Bühne und gab das Lied „Heid bin i grantig“ sehr authentisch zum Besten. Mit ihrem ganzen Körper drückte sie den in ihrem Lied besungenen Grant aus. Die Tanngrindler Musikanten spielten zwischendurch immer wieder schöne flotte Musikstücke und begleiteten Renate, Erdäpfekraut und Laurenz beim Singen ihrer G'stanzln und ihre grantige Daniela natürlich auch.

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Bei seinen Auftritten erntete Laurenz, der Sohn von Landrätin Tanja Schweiger, viele Lacher und begeisterten Applaus für seine locker flockig und sehr souverän vorgetragenen Witze über Lehrer, Handwerker, Betrunkene, zwei Darmausgänge oder einen Papagei. Auch ein paar spaßige Gstanzln gab es von ihm zu hören. In der Pause zeigte er am Tisch einige sehr verblüffende und beeindruckende Kartentricks.

Die zwoa Schneidig’n Christian Müller und Manfred Wild aus der nördlichen Oberpfalz spielten Musik zum Tanzen, sangen humorige Lieder über das bayrische Bier, den Schnupftabak, den Bubikopf, ein Hühnerauge, das Morgenrot und die alte Sau oder Adam und Eva im Paradies. Und sie erzählten Witze über Fußballer, die Nationalmannschaft, einen „Schouster und sein Lëiara“ (Schuster und seinen Lehrling), ein Geschenk zur Silberhochzeit oder vom blauen Negligé und der blauen Tonne.

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Erdäpfekraut Hubert Mittermeier erzählte amüsante Witzgeschichten mit überraschendem Ausgang oder kernige Sprüche mit deftigem Humor und auch mal Hintergründiges zwischen den Zeilen. So stellte er fest, dass man als Mann bei einem Stadtbesuch mit seiner Frau nicht unbedingt ein Wirtshaus neben einer roten Laterne besuchen sollte. In seinen Gstanzln bekamen selbstverständlich auch die Landrätin und der Bürgermeister ihr Fett weg.

Beim gegenseitigen Aussingen und beim Derblecken von einigen Besuchern liefen Renate und Hubert in verschiedenen Rhythmen zur komödiantischen Höchstform auf. Teilweise schmeichelnd, aber meistens eher derb und „a bissl geschert“ zogen sie über Auffälligkeiten her. Auf ihrem Weg durch die Tischreihen machten sie sich über sehr bunte oder karierte Kleidung, über viele oder keine Haare, über Körperfülle und so manches andere lustig.

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Nach der Pause holte Frieder Roßkopf den Mitgründer, Ehrenbürger und Bürgermeister a. D. Otto Gascher auf die Bühne. Er gratulierte ihm noch nachträglich zum 80. Geburtstag und bat ihn, den Bayerischen Defiliermarsch zu dirigieren. Vorher erzählte Otto Gascher noch von der Historie des G'stanzlsänger-Treffens und der Gründung mit Adolf Eichenseer. Nach dem Marsch verabschiedete Frieder Roßkopf „Otto den Großen“ wieder von der Bühne. Am Schluss dankten Roßkopf und Bürgermeister Christian Kiendl dem Wirtshaus, den Bedienungen, dem Tontechniker, allen Beteiligten und sich gegenseitig. Für die Mitwirkenden hatte sich Frieder Roßkopf etwas besonderes ausgedacht. So bezeichnete er Renate Maier als die Granate aus dem Rottal, Erdäpfekraut als den Karl Valentin der Gegenwart, die zwoa Schneidig’n als die Reinkarnation der böhmischen Wandermusikanten und Laurenz als die Witzemaschine aus Pettendorf. Das Abschlusslied der Tanngrindler Musikanten war „Holladaratata holladaro“, bei dem das begeisterte Publikum gerne mitsang. So manche nahmen dieses Lied dann auch als Ohrwurm mit nach Hause.