Die meisten von uns haben einen oder mehrere Nachbarn – Menschen, mit denen man sich austauscht, sich unterstützt und bei Bedarf schnell und unkompliziert hilft. Ganz ähnlich funktionieren auch die Kläranlagennachbarschaften: Anlagen und Kommunen einer Region schließen sich zusammen, um voneinander zu lernen, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam Lösungen für Herausforderungen zu entwickeln. Dieses Prinzip der „nachbarschaftlichen Hilfe“ zeigte sich eindrucksvoll beim diesjährigen Nachbarschaftstag in der Kläranlage Schierling.
Ende November fand dort der DWA-Nachbarschaftstag statt, der zahlreiche Fachkräfte aus der Region zusammenbrachte. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer – überwiegend Betreiber wasserwirtschaftlicher Anlagen und kommunale Fachkräfte – nutzten den Tag für einen intensiven fachlichen Dialog. Unter der Leitung des Nachbarschaftslehrers Robert Lorenz, Betriebsleiter der Kläranlage Regensburg, wurden praxisrelevante Themen diskutiert, die zuvor in der Nachbarschaftsgruppe festgelegt worden waren. Im Mittelpunkt standen technische Neuerungen, Betriebserfahrungen sowie Maßnahmen zur weiteren Verbesserung des Gewässerschutzes.
Die DWA-Nachbarschaftstage sind Teil eines bundesweiten Netzwerks freiwilliger Zusammenschlüsse von etwa 15 bis 20 Kläranlagen bzw. Kommunen. Ziel dieser Treffen ist es, den sicheren und effizienten Betrieb wasserwirtschaftlicher Anlagen zu fördern und die kontinuierliche Weiterbildung des Betriebspersonals zu unterstützen. Besonders geschätzt werden der direkte Erfahrungsaustausch und die Möglichkeit, regionale Herausforderungen gemeinsam zu besprechen.
Auch in diesem Jahr spielte der Praxisbezug eine große Rolle: Während eines Rundgangs durch die Kläranlage Schierling erhielten die Gäste Einblicke in aktuelle Betriebsabläufe sowie in geplante technische Weiterentwicklungen. Zu Gast waren Vertreter der Kläranlagen aus den Regionen Regensburg Ost und Regensburg West, darunter Barbing, Pfakofen, Pfatter, Kallmünz, Laaber, Sünching, Mötzing und weitere.
Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Christian Kiendl wurde die Fortbildung im Schierlinger Bräustüberl fortgesetzt. Themenschwerpunkte waren:
- Interne Qualitätskontrolle: Wasserproben der teilnehmenden Kläranlagen wurden gegenseitig überprüft.
- Arbeitssicherheit und Personalgewinnung: Herausforderungen wurden benannt und mögliche Lösungswege diskutiert.
- Technische Innovationen: Moderne Hilfsmittel wie Boote mit Kameratechnik, Drohnen zur Schadstellenerkennung oder neue Mess- und Steuerungstechnik wurden vorgestellt und bewertet.

Der Nachbarschaftstag in Schierling wurde von allen Beteiligten als voller Erfolg gewertet. Die Veranstaltung stärkte sowohl die fachliche Zusammenarbeit innerhalb der Region als auch die persönliche Vernetzung der Fachkräfte – zentrale Elemente der „nachbarschaftlichen Hilfe“. Es war bereits das dritte Mal, dass der Nachbarschaftstag in Schierling stattfand.
Bild: Gruppenbild bei der Begrüßung mit Bürgermsiter Christian Kiendl, Schierlinger Abwassermeister Thomas Treint und Nachbarschaftslehrer Robert Lorenz
