Kuckucks-Lichtnelke, Großer Brachvogel und die Bachmuschel – drei seltene Arten, die in den Flussauenlandschaften des Marktes Schierling ihre Heimat gefunden haben. Ihr Vorkommen unterstreicht die ökologische Bedeutung dieses einzigartigen Lebensraums.

Um das Tal der Großen Laber als wertvolle Naturlandschaft zu erhalten, hat der Landschaftspflegeverband Regensburg e. V. gemeinsam mit der Regierung der Oberpfalz (Höhere Naturschutzbehörde) und dem Markt Schierling ein Naturschutzprojekt ins Leben gerufen. Seit dem Start im Sommer 2023 setzt sich das Projekt intensiv für den Arten- und Biotopschutz ein – mit besonderem Augenmerk auf den Erhalt artenreicher Grünlandstrukturen und den Schutz von Wiesenbrütern. Alle Maßnahmen werden dabei in enger Abstimmung mit den beteiligten Nutzergruppen umgesetzt.

Ein bedeutender Meilenstein des Projekts ist nun erreicht: Das Pflege- und Entwicklungskonzept für das Tal der Großen Laber, erarbeitet vom Büro Landimpuls, wurde fertiggestellt. Vergangene Woche wurde es in der Aula der Schierlinger Schule ausgewählten Vertretern und Organisationen vorgestellt.

Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Christian Kiendl sprach Tobias Fuchs, Projektkoordinator vom Landschaftspflegeverband Regensburg, einige einleitende Worte und stellte das Pflege- und Entwicklungskonzept kurz vor.

Anschließend präsentierte Anna Günther vom Büro Landimpuls die Ergebnisse. Ein zentrales Thema war die Bestandserfassung des Lebensraumtyps „6510 – Flachland-Mähwiese“ sowie die daraus resultierende Auswahl schützenswerter Arten in diesem Gebiet.

Sie erläuterte den Zuhörerinnen und Zuhörern die Schwerpunktgebiete des Konzepts und erklärte das weitere Vorgehen sowie die Vorteile eines möglichen Flächenankaufs. Weitere Themen waren die Landschaftspflege, die Beratung zur extensiven Grünlandbewirtschaftung sowie die Besucherlenkung.

Zum Abschluss gab es einen Ausblick auf die geplanten Maßnahmen und Projekte im Jahr 2025, die beispielsweise weitere Flächenankäufe, eine Wegsperre mittels Schranke (zum Schutz der Wiesenbrüter) sowie eine LfU-Ausstellung „Moore in Bayern“ umfassen, die voraussichtlich im Sommer in Schierling zu sehen sein wird.

Unter den Gästen befanden sich Vertreter des ASV Schierling, der Jagdgenossenschaften Eggmühl und Schierling, private Grundbesitzer, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), das Wasserwirtschaftsamt Regensburg (WWA), der Obst- und Gartenbauverein Schierling (OGV) sowie weitere interessierte Nutzergruppen.

Mit der Fertigstellung des Konzepts ist ein wichtiger Schritt für den langfristigen Schutz und die nachhaltige Entwicklung des Talraums getan. Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen wird in den kommenden Jahren weiterverfolgt und soll einen nachhaltigen Beitrag zum Natur- und Artenschutz leisten.

Über das Projekt:

Das Naturschutzprojekt im Tal der Großen Laber hat das Ziel, die einzigartige Flora und Fauna dieser Flussauenlandschaft zu bewahren. Neben dem Schutz von Wiesenbrütern und artenreichem Grünland steht eine nachhaltige Bewirtschaftung im Mittelpunkt. Durch gezielte Pflegemaßnahmen und die enge Zusammenarbeit mit Landnutzern sollen ökologische Ziele mit wirtschaftlichen Interessen in Einklang gebracht werden.

Bilder: Nadine Niebauer / Landschaftspflegeverband Regensburg / Büro Landimpuls