Die Johanniter Unfall-Hilfe übernimmt die Betriebsträgerschaft für die weitere Kindertagesstätte in Schierling. Der Kooperationsvertrag dazu wurde im Rathaus unterschrieben. Es handelt sich damit um den zweiten frei-gemeinnützigen Träger, nachdem die katholische Kirchenstiftung für die Kindergärten St. Michael und St. Wolfgang zuständig ist. Außerdem betreibt der Markt Schierling selbst das Haus für Kinder „Grüne Villa“ Eggmühl, zu dem auch Kinderkrippen in Schierling gehören sowie die Kindertagesstätte „Bunte Au“.

Bürgermeister Christian Kiendl betonte bei der Vertragsunterzeichnung im Rathaus, dass diese neue Kooperation auf eine lange Zeit und auf Freundschaft angelegt ist. Bisher habe man mit dem kirchlichen Träger beste Erfahrungen gemacht, doch lasse die Diözese Regensburg die Übernahme von weiteren Gruppen nicht zu. Die Zusammenarbeit sei immer auf Augenhöhe angelegt gewesen, und das gelte auch für die Zukunft. Denn es gehe um die Kinder.

 Johanniter

Markt errichtet Gebäude selbst

Deshalb soll in allen Einrichtungen des Marktes, über alle Träger hinweg, die gute Atmosphäre zu spüren sein und man solle sich dort wohlfühlen. Der Bürgermeister versicherte, dass der Markt Schierling alles dafür tun werden, um die Vereinbarung mit Leben zu erfüllen. Die Gebäude errichtet der Markt Schierling selbst und überlässt sie den Johannitern.

Martin Steinkirchner vom Johanniter-Regionalvorstand freute sich, dass der Markt wieder auf einen frei-gemeinnützigen Träger setzt und er dankte für das Vertrauen, das seine Organisation genießt. Er verwies auf 160 Kinderbetreuungsangebote im ostbayerischen Raum, die bereits betrieben werden und er sagte die größten Anstrengungen zu. Grundsätzlich biete die Johanniter-Unfallhilfe alles für jede Lebenslage eines Menschen, „Von der Geburt mit zum letzten Tag“, so Steinkirchner. Denn es werden Familienzentren betrieben, die ambulante Pflege organisiert, Hospize betrieben, und seit 1988 sei bundesweit auch die Kinderbetreuung einer der Schwerpunkte.

Der Start erfolgte damals in Regensburg und Neutraubling. Heute sei die Johanniter-Unfallhilfe allein im Landkreis Regensburg in 16 Gemeinden bei der Kinderbetreuung tätig, informierte Sylvia Meyer, die Johanniter-Sachgebietsleiterin für Kindereinrichtungen. Dadurch sei eine Vernetzung möglich, die besonders für das Personal eine hohe Flexibilität ermöglicht. Alle Einrichtungen seien zertifiziert und es liege ein Qualitäts-Management-System dahinter.

Start in Übergangseinrichtung

Besonders wichtig ist für sie, dass jede Kindertagesstätte, zusammen mit den Eltern, einen klar erkennbaren Schwerpunkt erarbeite. Und ein besonderes Augenmerk gelte der Fortbildung des Personals. Die Übergangseinrichtung in Containern, die im späten Frühjahr vom Markt errichtet wird, bietet für drei Gruppen Platz. Sylvia Meyer rechnete mit etwa zwölf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sobald die Einrichtung ganz belegt ist. Der Start ist mit einer Gruppe geplant.

Die Johanniter

Nach den Worten von Martin Steinkirchner geht die Johanniter-Unfallhilfe in der Grundidee auf den Johanniter-Orden zurück, der im Jahre 1099 in Jerusalem gegründet wurde. Nach mehreren Zwischenstationen ließ sich der Orden 1530 in Malta nieder. So entstanden die heute üblichen Bezeichnungen Malteser beziehungsweise Malteserorden. Der offizielle Name lautet: Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom Heiligen Johannes von Jerusalem von Rhodos und von Malta. Im Jahr 1538 entstand ein protestantischer Zweig des Ordens, der bis heute Johanniterorden genannt wird. Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist eine Hilfsorganisation dieses evangelischen Ordenszweigs. Die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) ist im Jahre 1952 als Ordenswerk des Johanniterordens gegründet worden. In Ostbayern wurde diese Hilfsorganisation im Jahre 1983 in Wenzenbach gegründet. Heute gliedert sich dieser Regionalverband in sechs Ortsverbände mit sechs Rettungswachen, etwa 500 Ehrenamtlichen und rund 1500 hauptamtlichen Kräften in sehr unterschiedlichen sozialen Bereichen.
 
Text: Fritz Wallner