Rektor Markus Winkler wurde nach neun Jahren als Leiter der Placidus-Heinrich-Grund- und Mittelschule verabschiedet – Er wechselt nun an das staatliche Schulamt Regensburg. 
 
Annähernd 500 Gäste hatten sich in der Mehrzweckhalle versammelt, um Rektor Markus Winkler nach neun Jahren als Schierlinger Schulleiter zu verabschieden. Es wurde dabei durchwegs in den Grußworten das große Engagement, die Offenheit, Zuverlässigkeit und Klarheit gewürdigt, was die Schüler jeweils mit einem kräftigen Trampeln auf den Boden bekräftigten. Winkler sei als Schulleiter „freundlich, stark und fair - wie ein echter Eisbär“ gewesen, attestierten ihm bei der Verabschiedungsfeier die Schülerinnen und Schüler.
 
 
Konrektor Josef Hoffmann begrüßte die vielen Gäste, darunter neben den Schülern der Schulhäuser Schierling und Eggmühl die aktuellen sowie auch einige ehemalige Schulleiter und Lehrer, Bürgermeister Christian Kiendl, Pfarrer Bernhard Pastötter sowie Vertreter des Elternbeirates, des Fördervereins und der Kindertagesstätten. Das Dreieck Kind-Eltern-Schule funktioniere in Schierling sehr gut, und daran habe der scheidende Schulleiter einen beachtlichen Anteil. Die Zusammenarbeit mit dem Kollegium sei immer konstruktiv, warmherzig und insgesamt sehr gut gewesen.
 
Nicht zuletzt seine ruhige und besonnene Art habe ihn zu einem verlässlichen, unaufgeregten Schulleiter werden lassen. „Markus Winkler hinterlässt deutlichen und ganz tiefen Fußabdruck an unserer Schule!“, fasste Hoffmann zusammen und dankte im Namen des gesamten Kollegiums. Der Schulchor setzte mit einem Lied die Ideen von Markus Winkler so um: „Dass auch Nachbarn Freunde werden, dafür setzen wir uns ein.“
 
 
Bürgermeister Christian Kiendl bekannte eine gewisse Demut, denn in den neun Jahren habe man sich immer auch im Detail ausgetauscht, und auch bei schwierigsten Themen konnten zusammen mit dem Rektor Lösungen gefunden werden. „Wir haben zusammen gekämpft um den Erhalt der Mittelschule in Schierling!“, erinnerte der Bürgermeister an das wahrscheinlich zentralste Thema. Für den Elternbeirat sprach Claudia Jörchel davon, dass man einen tollen Menschen, Pädagogen und Schulleiter verliere. Jürgen Eifler hob heraus, dass der große Schulförderverein auch für den Schulleiter eine enorme Herausforderung darstellt. Markus Winkler und der Förderverein haben sich hervorragend ergänzt, so Eifler, und der Förderzweck sei im Laufe der Jahre ausgebaut sowie an die veränderten Ansprüche angepasst worden.
 
Abschied vom Chef in Jugendsprache
 
Die Schulsozialarbeiter Sabine Koller und Sascha Bellgram verabschiedeten den Rektor in Jugendsprache, was die honorigen Gäste oft in ungläubiges Staunen versetzte. „Unser Rektor, unser echter Babo, zieht weiter, rauf zur Regierung! Kein Scherz, no cap, der fängt jetzt richtig an zu hustlen. Danke für deinen vollen Einsatz, die offenen Doors, dass du die bad days in Boss-Moves verwandelt hast und die ganz normalen Tage styler-mäßig gerockt hast. Du bist der Giga Chad unter den Schulchefs!“, ließ Bellgram hören. In der deutschen Jugendsprache bedeutet der Begriff Babo so viel wie Boss, Anführer oder Chef. Das Wort wurde ab 2012 im deutschsprachigen Raum durch den Song „Chabos wissen, wer der Babo ist“ des Rappers Haftbefehl bekannt. Es wird hauptsächlich für ranghöhere Personen verwendet oder dient dazu, seiner Macht und Stärke Ausdruck zu verleihen. Das Wort „Chabo“ wird synonym für „Junge“ oder „Bruder“ verwendet.
 
Für die Evangelische Jugendsozialarbeit (EJSA), die mit der Ganztagsbetreuung beauftragt ist, sagte Karolina Schnell, dass auch dank der guten Zusammenarbeit mit Winkler die Aufgabe so erfolgreich gemeistert werden konnte. Anschließend stellten sich unzählige Kinder an, um ihrem scheidenden Chef, auf dem Thron sitzend, zu huldigen. Sie hätten viel Freude gehabt mit ihm, er habe mit Ruhe und Weitblick die Schule geführt. Jetzt werde er „leichtfüßig durch den Schulamtsdschungel tanzen“, prophezeiten sie ihm und wünschten einen „raketenstarken Start“ im Schulamt, damit er auch dort viele Spuren hinterlassen kann.
 
 
Als besonders herausragend sah Winkler während seiner Rektorenzeit die Bewältigung der Corona-Krise an. Außerdem nannte er prägend die Zirkus-Projektwoche, die im Mai 2026 wiederholt wird. Auch die Auszeichnung „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ sei sehr wertvoll, denn damit werde die Weltoffenheit der Schule dokumentiert. Winkler war auch die Erlangung des Qualitätssiegels „Umweltschule in Europa / Internationale Nachhaltigkeitsschule“ sehr wichtig, das den ganzheitlichen Ansatz der gesamten Schule im Rahmen der Schulentwicklung unter dem Leitbild einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) bestätigt. Während seiner Amtszeit ist die Schülerzahl von 315 auf 405 angewachsen, was Winkler als Beleg dafür sah, dass Schierling auch für Familien ein attraktiver Ort ist.
 
 
Nach 18 Jahren in den Ruhestand verabschiedet
 
Die Diplom-Sozialpädagogin Gertraud Kurz-Hoffmann war seit Beginn des Schuljahrs 2006/2007 die Leiterin der Mittags- und Ganztagsbetreuung an der Placidus-Heinrich-Grund- und Mittelschule, die heute Offene Ganztagsschule (OGTS) heißt. Jetzt wurde sie in den Ruhestand verabschiedet. Konrektor Sepp Hoffmann beschrieb sie als einen wunderbaren Menschen, der für die Schule sehr viel Gutes getan hat.Bürgermeister Christian Kiendl bestätigte, dass die EJSA aus der Ganztagsarbeit nicht mehr wegzudenken sei, und er dankte dem gesamten Team für das große Engagement. Gertraud Kurz-Hoffmann habe dieser wichtigen Einrichtung immer ein sympathisches Gesicht gegeben. Anerkennung zollten auch Elternbeiratsvorsitzende Claudia Jörchel und Jürgen Eifler im Namen des Fördervereins.Abteilungsleiterin Karolina Schnell von der EJSA attestierte Gertraud Kurz-Hoffmann, eine tolle, starke Kollegin gewesen zu sein, die mit großem Engagement und Herzblut ihre Aufgaben meistere und außerdem immer den Blick für das Ganze bewies. Kurz-Hoffmann (Mitte) wiederum dankte der ganzen Schulfamilie für wunderbare Jahre, während derer sie viel Unterstützung und Wertschätzung erfahren durfte.
 
 
 
Text und Bilder: Fritz Wallner