Auf dem Grundstück am Anfang der Fruehaufstraße hat der Markt Schierling innerhalb weniger Wochen ein Übergangskinderhaus in Modulbauweise errichtet. Die Betriebsträgerschaft übernahm die Johanniter Unfallhilfe, die bereits die Betreuung in einer der drei geplanten Gruppen aufgenommen hat. Jetzt erfolgte die offizielle Übergabe und die Segnung der Einrichtung, deren Bezeichnung „Schierlinger Ganserl“ aus einem Wettbewerb unter der Bürgerschaft hervorging. Auch wenn es sich um 39 einzelne Module handelt, ergibt sich beim Betreten des Gebäudes der Eindruck einer kompakten Kindertagesstätte mit einer Grundfläche von rund 650 Quadratmetern. Alle Räume, Sicherheitseinrichtungen, der Schallschutz und die Klimatisierung sind so vorhanden wie in einer Einrichtung in Massiv- oder Holzbauweise. Zu den Gruppenräumen gibt es jeweils einen Nebenraum, es gibt Toilettenanlagen, Wickeltische, Küchen sowie Schlaf- und Bewegungsräume. Insgesamt macht die neue, vorübergehende Kindertagesstätte einen anheimelnden Eindruck.„Zukunftsräume zu schaffen braucht Mut“, sagte Bürgermeister Christian Kiendl bei der Feierstunde, und gerade mit einer Kindertagesstätte werde die Zukunft gestaltet. Die beiden Pfarrer Bernhard Pastötter und Uwe Biedermann erbaten den Segen Gottes für das Haus, die Beschäftigten und die Kinder. „Wir bitten Gott, dass er auch hier ein- und ausgeht!“, sagte Pfarrer Pastötter. Uwe Biedermann bekräftigte bei der Predigt, dass Gott ein besonderes Augenmerk auf die Kinder hat: „Gott freut sich über das Lachen und das Spiel, aber es zerreißt ihn, wenn dieses Vertrauen missbraucht wird.“

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Zusammenwirken der Beteiligten

Heute gelte es, den Kindern Raum zu geben für möglichst vielfältige soziale Kontakte. Er bescheinigte dem Markt Schierling, viele gute Einrichtungen für die Kinderbetreuung zu haben. Die Johanniter seien ein kompetenter und zuverlässiger Partner und entstanden aus dem evangelischen Johanniterorden. Er übergab der derzeitigen Leiterin Christina Polz eine Kinderbibel und die Pfarrer segneten die Kreuze für die Gruppenräume. Bürgermeister Kiendl dankte besonders dem Grundstückseigentümer Thomas Gallmeier, der das Gelände an den Markt verpachtet hat. Und er dankte dem Marktgemeinderat für diese richtige Weichenstellung, die für die Eltern, Kinder und Familien insgesamt sehr passend ist. Sein Dank galt auch den beteiligten Firmen sowie der Marktverwaltung für die flotte Umsetzung der Planung. Schließlich widmete sich der Bürgermeister dem Personal in allen Kinderbetreuungseinrichtungen im Markt Schierling. Sowohl die Arbeit am Kind als auch die Arbeit mit den Eltern haben sich verändert, so Kiendl. Alles sei nicht einfacher geworden. Er dankte den Leiterinnen der Einrichtungen und dem Personal für die qualifizierte Arbeit.

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Markt verzeichnet etwa 85 Geburten jährlich

Derzeit habe sich die jährliche Geburtenzahl im Markt Schierling bei etwa 85 eingependelt. „Wir hatten schon Jahre mit 39 Geburten“, stellte Kiendl fest. Eine erste Weichenstellung für eine Verbesserung habe die Entscheidung des Kommunalunternehmens gebracht, einen Kinderbonus beim Kauf eines Baugrundstücks einzuführen. Aktuell werde über den Standort für eine neue definitive Einrichtung gesprochen. Nach deren Fertigstellung in einigen Jahren werde die Zusammenarbeit mit den Johannitern fortgesetzt. Kiendl verwies darauf, dass für die Betreuungseinrichtungen traditionell sehr geringe Elternbeiträge eingehoben werden.„Eine Kinderbetreuungseinrichtung kann nur so gut sein wie die Menschen, die dort arbeiten“, sagte Martin Steinkirchner vom Johanniter-Regionalvorstand. Allerdings steige derzeit die Zahl der Betreuungsplätze schneller als Personal ausgebildet wird. Er versicherte, dass sich sein Verband anstrengen werde, „in gewohnter Weise hoch qualifiziert die Kinderbetreuung durchzuführen“. Für das Personal hatte er Sonnenblumen mitgebracht und für die Kinder ein „Johanniter-Wimmelbuch“.

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Text: Fritz Wallner 

Bilder:

01: Pfarrer Bernhard Pastötter (r.) und Pfarrer Uwe Biedermann (l.) segnen die Übergangseinrichtung 

02: Symbolische Schlüsselübergabe: Bürgermeister Christian Kiendl (2.v.r.) übergibt den Schlüssel der "Schierlinger Ganserl" an den RegionalvorstandJohanniter-Unfall-Hilfe Martin Steinkirchner (l.) und an die Sachgebietsleitung der Johanniter Kindereinrichtungen Sylvia Meyer (r.) sowie an die Einrichtungsleitung Christina Polz (2.v.l.)

03: Gruppenbild der Segnung