Muss das Rathaus so groß sein?

Raumprogramm

Das Raumprogramm für ein zukunftsfähiges Rathaus (Büros, Sitzungs- und Besprechungsräume, öffentliches WC, Technikräume usw.) wurde im Vorfeld von der Gemeindeverwaltung unter Beratung und Unterstützung durch den Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband erarbeitet und vom Marktgemeinderat bereits am 24.10.2017 beauftragt worden. Gleichzeitig kam man überein, das Archiv dauerhaft nicht im neuen Rathaus unterzubringen, sondern auszulagern.

Dieses Raumprogramm war die wichtigste Grundlage für die Planung und Vorschläge der Architekten.

Jedes der aktuell geplanten Büros ist mit einer Nutzung verbunden. Die Größe der Büros ist so ausgelegt, dass darin auch zwei Besuchern (z.B. Eheleuten) gleichzeitig ein Platz beim Gespräch angeboten werden kann. Aktuelle Erfahrungen aus Gemeinden der Umgebung zeigen, dass dies ein bedeutender Aspekt ist. Jetzt zu klein zu bauen würde bedeuten, die Zukunft nicht angemessen im Blick zu haben.

Reserven sind insbesondere in Gestalt von Besprechungsräumen vorhanden. Sollte also künftig die Notwendigkeit entstehen, weil zum Beispiel wieder eine neue Aufgabe auf die Gemeindeverwaltung zukommt, so könnte ein solcher Besprechungsraum zu einem Büro umgewidmet werden. Darauf wurde insbesondere auch bei der Brandschutzplanung im Vorfeld geachtet. Wer hat vor 15 Jahren daran gedacht, dass der Markt Schierling einmal Mitarbeiter für die Themen Klimaschutz, IT-Organisation, Öffentlichkeitsarbeit, Liegenschaftsverwaltung usw. beschäftigen wird?

Ein Herzstück für den Service der Bürgerschaft wird weiterhin das Bürgerbüro bilden. Es ist im Erdgeschoß unmittelbar beim Eingang angeordnet. Mit einem Aufzug kann man künftig bequem in die weiteren Stockwerke gelangen.

Und mit dem neuen Rathaus wird auch der Wunsch nach einer öffentlichen Toilette im Ortskern erfüllt werden können. Es gibt einen eigenen Zugang von außen. Darauf warten gerade auch unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger.

Grundfläche

Das neue Rathaus hat eine kleinere Grundfläche als das alte. Damit ist es möglich, dass ein größerer Vorplatz entsteht, ohne dass an der Ostseite (in Richtung Bürger- und Geschäftshaus) ein Parkplatz verloren geht. Der Vorplatz bildet städtebaulich einen wichtigen zentralen Bereich im Ortskern, der der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Dieser wird deshalb von der Regierung der Oberpfalz finanziell über die Städtebauförderung des Bundes und des Freistaates Bayern gefördert.

An der Südseite gibt es im Grundriss des Erdgeschosses einen „Einschnitt“, also eine zurückgesetzte Ecke. Diese Notwendigkeit ist aus dem darunter verlaufenden „Katzengraben“ – als Entwässerungsgraben für Schierlings Norden -, der bei der Planung nicht berührt werden durfte und auch nicht überbaut werden darf. Zugleich bildet diese überdachte Ecke eine Möglichkeit Fahrräder im Trockenen abzustellen.

Mit dem nachstehenden Plan wird deutlich, wie die Anordnung des alten und neuen Gebäudes am Rathausplatz sein wird.

Bildunterschrift: Das alte Rathaus (gelb) hat im Erdgeschoß eine Grundfläche von  476 qm, das neue Gebäude (rot) beansprucht 372 qm. Damit wird es möglich, dass es im Osten (in Richtung Bürger- und Geschäftshaus) genau an der Linie abschließt, die von der Treppe am bisherigen hinteren Eingang gebildet wird.