Technik: Überlegungen zur Statik

Das statische System des Rathausneubaus in Schierling ist so gewählt, dass die tragenden Bauteile in den Hauptachsen des Gebäudes liegen. Die Ausführung der restlichen Trennwände in nichttragender Bauweise und der gewählte Lastansatz für die gesamte Gebäudefläche ermöglichen eine flexible zukünftige Anpassung der Raumaufteilung.

Das Gebäude soll in einer zeitgemäßen Hybridbauweise unter Einsatz der Materialien Holz und Stahlbeton errichtet werden. Das komplette Erdgeschoss sowie die Haupttragachsen im Gebäudeinneren soll in Stahlbetonbauweise errichtet werden, während die Außenwände in den oberen Geschossen aus Brettsperrholzelementen bestehen sollen. Brettsperrholz besteht aus kreuzweise verleimten Brettlagen und ermöglicht, Holz als flächige Bauteile vorgefertigt auf die Baustelle zu liefern. Aufgrund der bestehenden Brandschutzanforderungen, der geringeren Verformungen und des großen Kostenvorteils sind die Geschossdecken sowie die aussteifenden Wände im Gebäudeinneren in Stahlbetonbauweise geplant.

Die Gründung soll auf Streifenfundamenten unter den Haupttragachsen erfolgen. Aufgrund der schlechten geologischen Verhältnisse werden unter den Streifenfundamenten Rüttelsäulen zur Tiefengründung ausgeführt.

Der schlechte Baugrund war auch einer der Gründe die zur Entscheidung für einen Neubau geführt haben. Strukturelle Veränderungen im Gebäude und insbesondere eine Aufstockung führen zu Veränderungen der Gründungslasten. Um Folgeschäden am Gebäude zu vermeiden, wären umfangreiche und kostenintensive Nachgründungsmaßnahmen erforderlich.

 

Bildunterschrift: Die in den einzelnen Geschossen verwendeten Materialien sind farblich unterschiedlich präsentiert. (Quelle: BBI-Ingenieure Regensburg)