• Ansprechpartner: Thomas Treintl, Fritz Watter, Oliver Kroiß
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    84069 Schierling
    09451 1512
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Kläranlage

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Derzeit sind in der Kläranlage Schierling 3 Mitarbeiter beschäftigt.
Thomas Treintl (Mitte) ist als geprüfter Abwassermeister für die Koordinierung und Leitung der technischen und betriebswirtschaftlichen Abläufe auf der Abwasserreinigungsanlage zuständig. Gemeinsam mit Fritz Watter (rechts) als Fachkraft für Abwassertechnik und Oliver Kroiß (links), dem technischen Mitarbeiter, stellt das Team der Kläranlage den reibungslosen Ablauf der Abwasseranlagen unter Einhaltung geltender Rechtsvorschriften und technischer Regelwerke sicher.


Aufgaben des Personals

  • Erkennen von Gefährdungen in Arbeitsabläufen und Durchführung von Schutzmaßnahmen
  • Beratung der Bürger bei Problemen mit der Entwässerung
  • Kontrolle der derzeit 19 Pumpstationen auf Funktion bzw. Datenübertragung
  • Einweisen von Fremdfirmen bei Kanalarbeiten, sowie bei der Überprüfung der Kanäle mit einer Kamera
  • Überwachung von Gewerbe- und Industriebetrieben einschließlich der Probenahme und Untersuchung
  • Organisation der Klärschlammentsorgung
  • Umfangreiche Messungen und photometrisch analytische Bestimmungen im Labor
  • Überwachung, Pflege und Wartung, ggf. Reinigung und Instandsetzung von mechanischen bzw. elektrischen Teilen auf der gesamten Kläranlage
  • Reinigung der verschiedenen Gebäudeteile und Becken
  • Pflege von Außen- und Grünflächen
  • Bei den ca. 100 km langen Kanälen werden einfache Sichtprüfungen auf Schäden und Fremdwasser durchgeführt


Arbeitsweise und Einrichtungen


Schnecken-Hebewerk

Jährlich kommen - je nach Regenfall - ca. 1,1 Millionen Kubikmeter Abwasser in ca. 5,9 m Tiefe an. Mit den 3 Schneckenpumpen wird das Abwasser auf das Niveau der Kläranlage hoch gehoben, damit es im freien Gefälle durch die Kläranlage fließen kann. Zwei Schneckenpumpen haben eine Leistung von 46 Liter in der Sekunde. Die große Regenwasserschnecke hat eine Leistung von 65 Liter in der Sekunde.

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Feinrechen

Mit einem Stababstand von 6 Millimeter werden Grobstoffe herausgefiltert. Leider meinen immer noch manche Bürger, sie können über die Abwasseranlage Hausmüll entsorgen. Es kommen Küchenabfälle, Holzteile, Blech- und Kunststoffbehälter, Unterhemden und sonstiger Hausmüll an. Diese Sachen gehören aber nicht in die Kläranlage, sondern in die Mülltonne oder zum Sperrmüll.

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Belüfteter Sandfang

Der Sandfang ist 17,60 Meter lang, 4,45 Meter breit, hat eine maximale Beckentiefe von 6 Meter und ein Volumen von 70 m³. Er ist auch mit einem Fettabscheider ausgestattet. Die Geschwindigkeit des Abwassers wird im Sandfang erheblich verringert, damit sich die mitgeführten Sandpartikel sowie Splitt und Glasscherben am Boden absetzen können. Das alles wird in der Sandwaschanlage nochmals aufbereitet, im Container gesammelt und gesondert entsorgt.

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BIOCOS-Becken

Das 87,30 Meter lange Bauwerk hat zwei "Straßen" zu je drei Becken, die 4,5 Meter tief sind und ein Nutzvolumen von ca. 8500 Kubikmeter haben.

Am Boden befinden sich Belüftungsplatten aus Edelstahl. Diese sind über V4A-Rohrleitungen mit den Drehkolbengebläsen verbunden. Über dieses System wird Sauerstoff zugeführt. Diesen benötigen die Kleinstlebewesen (Bakterien, Viren, Mikroorganismen), um die organischen Stoffe umzuwandeln in Wasser, CO2 und mineralische Stoffe, z.B. Phosphate, Nitrate, Ammonium.

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Schlamm-Stapelbehälter

Jährlich fallen rund 4.500 Kubikmeter Klärschlamm an mit einer Trockensubstanz von ca. 4-5 %. Die beiden Schlamm-Stapelbehälter haben jeweils einen Außendurchmesser von 16,10 Meter, eine Beckentiefe von 5,30 Meter und insgesamt ein Nutzvolumen von 1.850 Kubikmeter für beide Behälter.

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Schlammverwertung

Der Klärschlamm wird seit einigen Jahren einer thermischen Verwertung in Form von Verbrennungsanlagen zugeführt. Getrockneter Schlamm hat einen ähnlichen Brennwert wie Braunkohle.


Einrichtungen


Maschinenhaus

Das Maschinenhaus hat eine Länge von 27,74 Meter und eine Breite von 9,49 Meter mit einem umbauten Raum von 1.585 Kubikmeter. Es dient der Unterbringung der Drehkolbengebläse, der Elektrotechnik, der Fällmittelstation, einer Scheiben-Eindicker-Anlage zur Vorentwässerung des Klärschlamms sowie einer Sandwaschanlage.

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Sandwaschanlage

In dieser Anlage werden Kanal-, Spül- und Kläranlagensande sowie Straßenkehricht aufbereitet. Die Beschickung erfolgt aus dem belüfteten Sandfang. Es werden etwa 95 Prozent der Sande abgeschieden, bei denen das Korn größer als 0,2 Millimeter ist. Gleichzeitig wird der organische Anteil im Sand auf unter 3 Prozent verringert.

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Drehkolbengebläse

3 Gebläse mit einer Leistung von jeweils 45 Kilowatt/Stunde dienen dazu, die nötige Luft in das BIOCOS-Becken zu bringen. Die Luft steigt in den Becken auf und reichert so das Abwasser mit Sauertstoff an. Diesen benötigen die Kleinstlebewesen, um das Abwasser umzuwandeln in Wasser, CO2 und mineralische Stoffe. 2 Gebläse mit jeweils 3 Kilowatt/Stunde dienen zur Belüftung des Sandfangs.

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Elektrotechnik

Hinter den 20 Elektro-Schränken verbirgt sich eine sehr komplexe elektrische Anlage. Es besteht eine Verbindung zum Steuerschrank der Schaltwarte, wo sich eine computergestützte elektronische Steuerung für die gesamte Kläranlage sowie für die 19 Pumpstationen im Kanalsystem befindet.

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Fällmittelstation

Unter "Fällung" versteht man die Entfernung von Abwasserinhaltsstoffen, die für das Auge nicht erkennbar sind. Insbesondere Phosphate werden durch Zusatz eines chemischen Fällungs-Mittels in eine feste Gestalt überführt und damit absetzbar. Der so abgesetzte Schlamm wird als Überschussschlamm in die Schlamm-Stapelbehälter überführt.

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Scheibeneindicker

Die Scheibeneindicker-Anlage hat die Aufgabe, das Volumen des anfallenden Klärschlamms zu verringern. Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass Wasser entzogen wird. Der Klärschlamm, der ursprünglich nur einen Feststoffanteil von 1 Prozent hat, wird mit organischen Flockungshilfsmitteln angereichert und vermischt. So wird erreicht, dass eine Trockensubstanz (Feststoffgehalt) von bis zu 6 Prozent entsteht.

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Werkstatt

Die Werkstatt dient der Wartung und Reparatur von Pumpen, Gebläsen, Motoren und der gesamten Anlage. Sie ist mit einem Elektrokran bis 500 kg ausgestattet.

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Schaltwarte

Hier laufen in den Computern alle Informationen zusammen. Jede Veränderung, jede Störung in der Kläranlage und in den Pumpwerken geht hier ein, wird aufgezeichnet, archiviert und dokumentiert. Damit ist ein optimaler Kläranlagenbetrieb ebenso gewährleistet, wie die innerbetriebliche Qualitätssicherung und die amtliche Überwachung durch das Wasserwirtschaftsamt.

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Labor

Im Labor werden täglich Zulauf-, Ablauf- und Schlammproben aufgrund staatlicher Vorschriften untersucht. Die gesetzlich zulässigen Grenzwerte, z.B. für Kohlenstoff-, Stickstoff- und Phosphat werden jeweils weit unterschritten. Viele weitere chemische, physikalische und biochemische Messungen und Untersuchungen sind regelmäßig durchzuführen.

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